Kaffee selbst anbauen

KaffeesamenDer Kaffeestrauch gilt als ideale Zimmerpflanze und eignet sich ebenso für die Haltung in Wintergärten. Kaffeepflanzen sind bei uns jedoch schon lange nichts Außergewöhnliches mehr. Es gibt sie inzwischen schon fast überall als Topfpflanzen zu kaufen. Da ich aber immer wieder fasziniert davon bin, was aus einem Samen entstehen kann, habe ich nun den Versuch gestartet und Kaffee-Samen – Coffea arabica – ausgesät und bin gespannt, wie sie sich entwickeln.

Die Samen können sowohl aus den roten Beeren entnommen als auch bereits fertig gekauft werden. Für meinen Versuch habe ich mir die bereits fertigen Samen gekauft. Die Anzucht von Samen erfordert so schon sehr viel Geduld. Bei dem Kaffeestrauch benötigt der Hobbygärtner besonders viel Ausdauer. Er soll erst nach drei bis vier Jahren seine ersten schneeweißen und nach Vanille duftenden Blüten tragen. Diese entschädigen aber dann für das lange Warten.

Die Kaffeeaussaat

Der Kaffee zählt zu den Lichtkeimern. Das heißt, die Bohnen dürfen für den Keimerfolg nicht mit Erde bedeckt werden. Sie werden lediglich auf das Substrat gelegt und vorsichtig angedrückt. Der Kaffee benötigt ein torfreiches und durchlässiges Substrat. Zudem sollte ein heller und warmer Standort gewählt werden. Vor der Aussaat empfiehlt es sich, die Bohnen 48 Stunden in lauwarmem Wasser vorquellen zu lassen. So lässt sich die Samenschale vor der Aussaat wesentlich leichter entfernen.

KaffeesämlingMeine ersten sechs Kaffeebohnen habe ich bereits Mitte April für zwei Tage vorquellen lassen und anschließend ausgesät. Bis heute hat erst eine der Bohnen gekeimt. Und diese lässt sich auch noch sehr viel Zeit beim Wachsen. Es ist immer noch nichts Grünes zu sehen.

Bei den anderen fünf Samen mache ich mir wenig Hoffnung, dass daraus noch etwas wird. Deshalb habe ich am Mittwoch nochmals die gleiche Menge Samen ins Substrat gesetzt, in der Hoffnung, dass dort vielleicht auch noch der eine oder andere Lust zum Keimen hat. Als Substrat habe ich wieder eine Mischung aus gewöhnlicher Blumenerde und ganz feinen Kies gewählt.

Später soll der Kaffee wöchentlich gedüngt werden. Bis es aber bei meiner einen Bohne so weit ist, kann es noch eine kleine Ewigkeit dauern.

Video: Kaffee selbst anbauen – Die einfache Selbstversorgung

Update:

Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an meine Kaffee-Aussaat. Das ist nun schon mehr als drei Jahre her. Aus dem kleinen niedlichen Pflänzchen, über das ich damals berichtete, ist inzwischen eine schöne Kaffeepflanze geworden. Ausgewachsen ist sie mit ihren 28 Zentimetern, ab der Topfkante (also ohne Wurzeln), aber noch lange nicht.

Bereits in dem Beiträgen von 2013 erwähnte ich, wie langsam Kaffee doch wächst. In den drei Jahren habe ich die Pflanze zwei Mal umgetopft und auch regelmäßig gedüngt. Aus den anderen Samen ist leider nichts mehr geworden. Nach einigen Monaten des Wartens habe ich sie entsorgt. Dafür erfreue ich mich an der einen um so mehr.

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Die Pflege von Kaffee

Der Kaffee mag es warm, auch in den Wintermonaten. Das habe ich gemerkt, als ich die Pflanze ein Jahr im Pflanzenquartier, einem kühlen Zimmer, stehen ließ. Man sah sofort an den Blättern, dass der Kaffee sich nicht wohlfühlte. Sie wurden trocken und fielen aus. Nachdem ich die Kaffeepflanze wärmer stellte, erholte sie sich wieder. Genauso wenig wie Kälte mag der Kaffee keine nassen Füße. Deshalb steht er bei mir in einer Mischung aus Erde und Tongranulat.

Der Vorteil des Granulats liegt darin, dass es zwar Feuchtigkeit speichert, sie aber nur nach und nach abgibt. Das überschüssige Wasser kann ablaufen und die Wurzeln bekommen so Sauerstoff. Gedüngt wird der Kaffee bei mir ungefähr alle zwei Wochen, aber nur vom Frühjahr bis in den Herbst hinein. Dazu verwende ich einen Flüssigdünger für Grünpflanzen. Gegossen wird nach Bedarf, ungefähr ein Mal in der Woche. Dafür wird der Kaffee im Sommer beinahe täglich besprüht. Das scheint er zu mögen. Zumindest sieht er sehr gesund aus.

Vermehrung der Kaffeepflanze

Wie an meinem Exemplar zu sehen ist, lässt sich der Kaffee durch Samen vermehren. Ich hätte zwar mit einer besseren Keimrate gerechnet, aber immerhin ist aus einem Samen eine Pflanze geworden. Der Kaffee soll sich auch über Stecklinge vermehren lassen. Das kann ich aber erst ausprobieren, wenn aus der Pflanze ein Strauch geworden ist. Im Moment ist noch zu wenig dran, um Stecklinge zu schneiden. In ein paar Jahren sieht es hoffentlich anders aus.

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Ein Kommentar

  1. Ich arbeite schon fast 40 Jahre mit meinem Mondkalender und kann aus eigener Erfahrung bestätigen, daß der
    „richtige Zeitpunkt“ für Aussaat, Gießen, Düngen, Ernten und Verarbeitung zur Lagerung eine entscheidende Rolle spielt.
    Ich empfehle daher „Das Mondlexikon – vom richtigen Zeitpunkt“ von Paungger & Poppe
    Der Mond „macht“ Ebbe und Flut, bewegt also das Wasser. Und alles lebende enthält Wasser. Es ist also doch ganz logisch, daß alles was Wasser enthält vom Mond beeinflußt wird und wie gesagt, ich habe es immer wieder getestet, habe mal absichtlich Samen zum falschen Zeitpunkt gesät und vergleichsweise zum richtigen Zeitpunkt und jedesmal ferstgestellt: der Mondkalender hat recht.

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